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Bindungsorientiert Abstillen: "Abstillkultur"- Wieso ich als Stillberaterin auch zum Abstillen berate

Abstillen - ein Thema, das selbst unter manchen Stillberaterinnen zu Diskussionen führt. In den letzten Jahren hat sich in diesem Zug das Narrativ der "Abstillkultur" gebildet. Also einer Gesellschaft, die es Stillenden besonders schwer macht, unteranderem -so der Vorwurf- durch Beratungen zum Abstillen.


Was hier oft vergessen wird: Abstillberatungen führen nicht zwangsläufig zum Abstillen.

Und keine Mutter bucht einfach so "just for fun" eine solche Beratung bei mir - nur weil ich es anbiete-, sondern wünscht sich Unterstützung, Aufklärung und vor allem eine wertfreie Atmosphäre.


Wieso ich sogar der Meinung bin, dass Abstillberatungen oder Kurse stillfördernd sein können, erfahrt ihr jetzt:


1. Aufklärungsarbeit: „Ich dachte, ich müsste abstillen.“

Oft begegnen mir Mütter, die gar nicht wirklich abstillen wollen, sondern denken Abstillen sei die einzige Option. Die Gründe sind vielfältig: gesellschaftliche Erwartungen ("Dein Kind kann doch schon essen, da musst du doch nicht mehr stillen"), der bevorstehende Arbeitsbeginn, der Übergang in die Kita, ... (Die Liste ist endlos)


Und hier beginnt die Stillförderung: Ich kläre auf.


Häufig handelt es sich um Mythen oder Fehlinformationen. Viele Mütter wussten auch schlicht und ergreifend nicht, dass sie für den Arbeitsbeginn oder die Kita-Eingewöhnung nicht abstillen müssen. Am Ende bleibt die Stillbeziehung oft bestehen. Die Mütter sind erleichtert und fühlen sich durch das neu erlangte Wissen so gestärkt, dass sie ihre Stillbeziehung selbstsicher weiter führen können.


2. Stillen bewahren durch individuelle Lösungen

Manchmal wollen Mütter nicht abstillen, sondern nur eine Veränderung, die ihren Alltag erleichtert. Vielleicht geht es darum, wieder erholsamere Nächte zu haben, indem das nächtliche Stillen reduziert wird. Oder darum, eine Stillpause einzulegen, etwa während einer Reise.


Indem ich solche Möglichkeiten aufzeige, kann ich das Stillen schützen. Die Stillbeziehung muss nicht abrupt enden, sondern wird flexibel an die Bedürfnisse von Mutter und Kind angepasst.


3. Unterstützung auch am Ende der Stillbeziehung

Beim Stillstart gibt es viel Unterstützung – Hebammen, Stillgruppen, Stillberaterinnen. Aber was ist, wenn eine Mutter abstillen möchte? Leider gibt es hier oft wenig fundierte Hilfe. Stattdessen greifen Mütter auf fragwürdige Tipps aus sozialen Netzwerken zurück, die weder sanft noch bedürfnisorientiert - und manchaml sogar gesundheitsgefährdend sind.


4. Positive Abstill-Erfahrungen fördern das Stillen

Ein positives Erlebnis beim Abstillen hat oft einen langfristigen Effekt. Mütter, die sich gut begleitet fühlen, erinnern sich mit schönen Gefühlen an ihre Stillzeit und entscheiden sich beim nächsten Kind eher wieder fürs Stillen.


Das Gegenteil gilt leider auch: Wenn das Abstillen traumatisch oder stressig verläuft, überlegen sich viele Mütter, ob sie überhaupt noch einmal stillen möchten oder ob sie beim nächsten Kind frühzeitig abstillen. Deshalb ist es so wichtig, dass auch der Abschied von der Stillbeziehung eine gute Erfahrung wird.


Die Entscheidung gehört Mutter und Kind

Wie lange gestillt wird, dürfen letztlich nur Mama und Baby entscheiden. Denn nur zwischen diesen beiden Menschen besteht die Stillbeziehung. Niemand sollte sich anmaßen, darüber zu urteilen oder Müttern, die Unterstützung beim Abstillen benötigen ein schlechtes Gewissen zu machen. Denn nicht nur die Bedürfnisse des Kindes zählen, sondern auch die der Mutter.


Abstillberatung stillfördernd?

Für mich als Stillberaterin bedeutet Stillförderung, Mütter in jeder Phase ihrer Stillreise zu begleiten: vom ersten Anlegen bis zur letzten Stillmahlzeit. Abstillberatung ist dabei keine Konkurrenz zum Stillen, sondern eine wichtige Ergänzung. Sie hilft, das Stillen positiv zu erleben – vom Anfang bis zum Ende.

Denn letztlich geht es darum, Mütter zu stärken und ihnen die Sicherheit zu geben, dass sie die richtigen Entscheidungen für sich und ihr Kind treffen können.


Du möchtest etwas an deiner Stillbeziehung ändern? Oder bist dir unsicher, ob und wie du abstillen sollst? Melde dich und wir finden eine passende Lösung für dich und dein Kind!


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