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Von der Volljuristin zur Familienbegleiterin: Mein Sprung in die Selbständigkeit

Aktualisiert: 6. Nov. 2024

Manchmal führt das Leben einen auf Pfade, die man niemals erwartet hätte. Noch vor drei Jahren war ich fest davon überzeugt, dass mein beruflicher Weg fest steht. Mein Leben spielte sich in Gerichten und Bibliotheken ab und war geprägt von dem vielen Lernen. Schon damals hatte ich nicht das Gefühl, dass mich die Juristerei wirklich erfüllt. Ich hatte die Hoffnung, dass dieser Punkt irgendwann kommen würde und vertraute einfach darauf, dass ich einen juristischen Job finden würde, für den ich wirklich brenne. Mir war klar, dass ich gerne irgendetwas Soziales machen möchte - anderen Menschen also mit meiner Tätigkeit wirklich helfen möchte.


So weit so gut.


Als ich dann 2021 schwanger wurde, veränderte sich etwas. Meine Prioritäten verschoben sich grundlegend. Plötzlich stand Leistung für mich nicht mehr an erster Stelle, sondern für dieses kleine Wesen in meinem Bauch da zu sein. Ich gestand mir nach all' den Jahren echte Pausen ein, kam zur Ruhe und konnte meine Gedanken neu sortieren. Der Wunsch, mich beruflich neu zu orientieren, wurde stärker, aber gleichzeitig rückte er in den Hintergrund - denn ich wollte meine Schwangerschaft in vollen Zügen genießen.


WIESO SAGT DAS EINEM DENN NIEMAND?


Als ich dann 2022 Mama wurde, schob ich die Job-Frage erstmal etwas von mir weg. Auch, weil die Elternschaft viele Herausforderungen mit sich brachte mit denen ich nicht gerechnet hatte.


Gerade in den Bereichen, in denen ich als Familienbegleiterin jetzt andere Familien unterstützen darf, herrschte auch bei mir so viel Unsicherheit. Ich habe mich oft gefragt, wieso mir beispielsweiße niemand gesagt hat wie Babys WIRKLICH schlafen. (Seit ich Mutter bin benutze ich den Spruch „Ich habe geschlafen wie ein Baby“ auch nur noch für schlechte Nächte - Eltern wissen wieso...).


Ich hatte viele Fragen: „Ist das normal? Mache ich das richtig?“ und fühlte mich immer wieder verunsichert durch die vielen Ratschlägen, die oft widersprüchlich waren. Ich hätte mir oft Unterstützung in Form von Fakten und nicht von individuellen Meinungen gewünscht. Ich hätte mir Unterstützung gewünscht, die mich empathisch begleitet und dabei nicht nur das Baby im Blick hat - denn auch ich als Mama war wichtig.


Von der Mama zur Familienbegleiterin


Und genau deshalb, weil ich mir diese Unterstützung damals so sehr gewünscht habe und wusste, dass ich damit nicht alleine bin, habe ich mich dazu entschlossen Familien auf ihrem Weg genau diese Unterstützung zu geben. Der Entschluss, eine komplett andere Richtung einzuschlagen, eine neue Ausbildung zur bindungsorientierten Familienbegleiterin zu absolvieren und mich dann auch noch den Weg in die Selbständigkeit zu wagen, war nicht leicht. Ich durfte erstmal viele Zweifel und Ängste überwinden. Schließlich hatte ich jahrelang für meinen juristischen Abschluss gearbeitet. Meine Familie war stolz auf mich und der Job ist gesellschaftlich angesehen.


War ich wirklich bereit das alles hinter mir zu lassen?


Aus heutiger Sicht kann ich mit fester Überzeugung sagen, dass dieser Schritt für mich absolut richtig war. Auch, wenn ich mich erst in die Tätigkeit als Selbständige einfinden darf und jeder Tag neue Herausforderungen mit sich bringt - lerne ich gleichzeitig viel dazu. Dabei ist für mich das Wichtigste - ich liebe was ich tue. Es gibt nichts Schöneres, als Familien dabei zu unterstützen, Vertrauen in sich selbst, ihr Kind und in ihre Fähigkeiten als Eltern zu entwickeln.


Was ich anderen Eltern mitgeben möchte


Mein Weg von der Volljuristin zur Familienbegleiterin zeigt mir immer wieder, dass es weder im Leben noch in der Elternschaft um Perfektion geht. Es geht darum, sich selbst zu vertrauen und den Weg zu finden, der für einen selbst und die eigene Familie richtig ist.


Unsicherheiten, Zweifel und Angst gehören im Leben dazu.


Es geht nicht darum immer sicher und sorgenfrei durchs Leben zu gehen, sondern diese Herausforderungen zu meistern. Manchmal schafft man das alleine und manchmal, kann es helfen sich Unterstützung dabei zu suchen. Und genau diese Unterstützung möchte ich für die Eltern sein.


Ich freu mich darauf, wenn ich Eltern auf diesem spannenden Weg begleiten darf- denn genau das gibt mir die Erfüllung nach der ich all die Jahre gesucht habe.


Eure Isabell

 
 
 

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